Ich staunte nicht schlecht, als ich in Medebach das Plakat sah: "Mountain Bike Pön Sprint - Strack Rupp". ![]() An einem Sommertag wie diesem… … sind die Trails mal matschig, mal matschiger und mal so richtig saumäßig matschig! Gestern war „saummäßig matschig“ – keine Frage. Dennoch wühlte sich gleich ein ganzes Rudel EGF‘ler durch die Schlammpisten rund um Zierenberg! Und das mit Teamgeist und Erfolg… Für Christoph und mich begann der gestrige Tag des SKS-BIKE-MARATHONs „Rund um den Zierenberg 2014“ mit einem schrillen Wecker-Klingeln um 5:35 Uhr. Einige verschlafene Augenblicke später saßen wir im Auto und ich klappte die Augen nochmal kurz zu – Powernapping ohne vorher überhaupt richtig wach gewesen zu sein. Schließlich sollte ich heute vom Streckenrand aufs Radel wechseln! Also Kräfte sammeln bis zum StartschussJ. ![]() 17/08/2014 – 5. Etappe: Sasbachwalden – Offenburg 67,5km/ 2.270hm Noch etwas übermüdet von der gestrigen Schlammpackung-Bewältigungsschlacht, da leider auch nach täglichem Üben die Handwäsche verschlammter Klamotten, das Radputzen eines zweirädrigen Matschklumpens und die Trocknung eines gesamten Autoinhaltes nicht schneller zu bewältigen sind, wurden wir zum letzten Streich unseres kleinen Etappenrennabenteuers heute passenderweise eine Stunde früher aus den Federn geschmissen. Puh! Aber der Blick aus dem Fenster machte uns im Handumdrehen hellwach: KEIN Regen! Es sah wirklich freundlich aus da draußen, wenn auch mit 6 Grad noch etwas frisch. Juhu – auf geht’s! Irgendwie war er nochmal ganz schön aufregend dieser letzte Renntag. Heute sollte bitte, bitte einmal alles so richtig gut klappen, alles passen… Und unterm Strich tat es dies auch! Auch wenn am fünften Tag die Beine kein Feuerwerk mehr zünden, so hatte Christoph nun (endlich) seinen konstanten Dauermodus gefunden. Ohne Spitzen und Speränzken manövrierte er sich durch die Weinberge Richtung Offenburg. Wahnsinn! Fünf Rennen in Folge und der Mann ist immer noch munter am kurbeln. Ich war schon vom Zuschauen ganz wacklig auf den Beinen. Natürlich wollte ich da mit meinem Flaschengehampel auf keinen Fall stören. Noch einmal galt es, der Navigation, Zonenauswahl und Flaschenübergabe volle Konzentration zu schenken. Alles lief glatt, auch wenn ich mir absolut sicher bin, dass die Verpflegung früher mal einfach war – muss definitiv an höheren Renntempo des Fahrers liegenJ. Gleichsam zügig wurde also der letzte Zielstrich erreicht! Offenburg nahm die Radfahrermeute im bunten Treiben des Marktplatzes in Empfang. Und dort war es dann klar: WIR HABEN ES GESCHAFFT! Geschafft heißt auch: nun ist es vorbei! Irgendwie krass, nach fünf Tagen Rennfieber pur! In der Fußgängerzone lassen wir uns das Zieleis und die vielen unbeschreiblichen Erinnerungen noch einmal auf der Zunge zergehen. Erlebnisse, von denen wir uns bestimmt in den nächsten Tagen noch viel erzählen werden – Dönekes vom Streckenrand und Highlights aus dem Renngeschehen… Ein letztes Fazit: Wir hätten wohl vorher beide nicht gedacht, dass Etappenrennen auch bei diesen Bedingungen halbwegs zu bewältigen sind. So mussten wir in den letzten Tagen voll anpacken und ordentlich Einsatz zeigen – und genau das machen wir gern! Gerne auch im nächsten Jahr wieder… Bis dahin widmen wir uns erst einmal wieder den Eintages-Erlebnissen der Marathonwelt… ENDERGEBNIS: 64. Platz AK (1974 und jünger) DANKE an das EGF Bunstruth Racing Team – wir freuen uns sehr mit und für euch hier gewesen zu sein! Auf viele weitere gemeinsame Rennerlebnisse! ![]() 16/08/2014 – 4.Etappe: Bad Rippoldsau-Schapbach > Sasbachwalden 72km/ 2.330hm … die VAUDE TRANS SCHWARZWALD zaubert immer wieder was Neues aus dem Ärmel! Die erste Überraschung des Tages bescherte gleich der morgendliche Blick aus dem Fenster. Der Wetterbericht versprach für heute „bedenkt, aber trocken“, die Wahrheit war „Dauerregen mit wechselnder Intensität“. Kann doch nicht wahr sein! Na gut, was nicht ist, kann ja noch werden. Erstmal wachwerden, frühstücken, Auto packen, anreisen. Mit jedem gefahrenen Kilometer Richtung Bad Rippoldsau-Schapbach schwand die Hoffnung auf den ersehnten Wetterwechsel. Dann waren wir da, der Regen auch noch. Also wieder volle Regenmontur, irgendwo einen kleinen Unterschlupf suchen, hektisch mit eingezogenem Kopf von rechts nach links huschen. Bis zum Startschuss stand das Wasser in den Schuhen. Also alles wie gewohnt – es konnte losgehen! Das tat es auch, und zwar richtig gut. Das Knie machte dank Dauerkühlung von oben kaum Probleme, lediglich die Sicht ließ im dichten Neben zu wünschen übrig. Irgendwie klappte der Flaschenwechsel in den weißen Schwaden der „Alexander Schanze“ trotzdem – wohl eher Intuition als Blickkontakt. Die Position im wettererprobten Bikerfeld konnte sich sehen lassen. Alles prima! Auf zum nächsten Treffpunkt. Ein Tal im Schütteregen runter, das nächste im Sonnenblinzeln hoch – endlich! Mütze und Schal wurden überflüssig und die nächste Flasche ganz sicher dem richtigen Fahrer angeboten. Christoph schnappte sich gleich noch die saubere Sonnenbrille, um die neuen Sichtverhältnisse voll auszukosten zu können und machte sich mit beharrlichem Kurbeln hinauf zum nächsten Klettervergnügen. Die Rampen des Schwarzwaldes können den gewohnten Sauerland-Biker schon mal ordentlich zur Arbeit zwingen! Der letzte Treffpunkt des Tages lag vor uns. Von dort aus sollten noch einmal cola-gestärkt die letzten Höhenmeter der beachtlichen Tagessumme in Angriff genommen werden. Das sollte passen – am Ende des Rennens nochmal lange bergan, dann wenn der Motor richtig läuft. Für andere eine Abschlussfolter, für Christoph eine gute Gelegenheit vor dem Zielstrich noch den ein oder anderen Platz gut zu machen. Aber dafür sollte es heute keine Gelegenheit mehr geben! Der Feuerwehrmann an der vereinbarten Streckenquerung hörte über Funk unverständliche Dinge wie „Rennabbruch“, „Rennneustart“ oder „alles neutralisiert“. Die Antwort auf die vielen Rätselfragen brachte das klingelnde Handy: Es fehlten Schilder, die Spitze ist falsch gefahren, ab Verpflegung zwei radeln alle neutralisiert nach Hause. Offiziell eine Rennneutralisation, gefühlt ein herber Rennabbruch! Und weil bei der VAUDE TRANS SCHWARZWALD alles noch ein bisschen verrückter ist als man es sich vorstellen kann, bot die wirre Situation Christoph die Gelegenheit seinen platten Reifen, den er just in der letzten rennmäßig bestrittenen Abfahrt eingesammelt hatte, in Ruhe zu flicken. Verrückt! Das Fazit des Tages ist eine echte Herausforderung: Einerseits ist der Rennabbruch total schade gewesen. Die Beine waren gut, der letzte Berg eine Chance! Andererseits hätte der Plattfuß echt Zeit gekostet. Glück im Unglück und das maue Gefühl eines nicht erreichten und doch unbemerkt passierten Zielstriches… ![]() 15/08/2014 – 3.Etappe: Schrecksekunde – Tag 3 verlangt eine unfreiwillige Halbzeitpause im Dornen-Gestrüpp… Am dritten Renntag in Folge fühlte sich das morgendliche Vorbereitungs-Gehampel schon fast nach Gewohnheit an. Die Abfolge sitzt, die Handgriffe sind zielsicher und der Kopf fügt sich verschlafen dem automatisierten Rhythmus. Noch einmal Kette abziehen und ab in den Startblock. Aber was ist das??? Statt zu schnurren, holpert die Kette hüpfend über die Ritzel – ein kleines trauriges Kettenglied verweigert uns heute seine Dienste. Leider bleibt bis zum Startschuss keine Zeit, um auf diesen plötzlichen materiellen Unlustanfall Rücksicht zu nehmen. Es muss trotzdem losgehen! Die Beine arbeiten deutlich besser als die Kette, aber der Antrieb kann auf Grund plötzlicher Durchrutsch-Manöver nicht optimal in Vortrieb umgesetzt werden. Was ein Ärger! Dennoch wird gekämpft, schließlich ist eine warme Dusche bei 10-12 Grad und Schütteregen eine wahre Verlockung. Aber nicht genug! Kurz vor dem dritten Streckentreffpunkt dann der große Schreckmoment. Ein Schlenker des Nebenmanns reicht, um Christoph abrupt in die Halbzeitpause zu schicken. Hart, dornig und schmerzhaft wird er ins Streckenabseits befördert. Zum großen Glück bleibt es bei einer wilden Kriegsbemalung kleiner feiner Dornenstreifen und einem dicken Knie! Auch das tut weh, aber es hätte deutlich schlimmer enden können. Der anvisierte Zeitplan gerät aus den Fugen, aber auch der Zielstrich von Bad Rippoldsau-Schapbach wird, wenn auch etwas mitgenommen, erobert. Dank des hundsmäßigen Wetters hatten wir auch gleich für den Rest des Tages noch Après-Bike-Programm und freuen uns nun auf letzte ruhige Abendminuten. Deshalb heut wieder ein kurzes Fazit: Von der ersten Kurbelumdrehung bis ins Ziel eine holprige Angelegenheit – aber mit wetterfester Moral freuen wir uns auch auf die morgigen Herausforderungen. Tagesergebnis: 93. Platz AK (1974 und jünger); ??.Platz gesamt . ![]() 14/08/2014 – Ein Tag am oberen Tempolimit… Gleich seit dem ersten zarten Weckerklingeln ging es heute richtig zur Sache! Alles ein bisschen schneller, alles ein bisschen besser und alle ein bisschen zufriedenerJ. Ein Tag auf der Überholspur eben! Passend zum Tagemotto rollten wir am Morgen unter trockenem, wenn auch bedecktem, Himmel in zügigem Tempo Richtung Bad Wildbad. Da man hier ständig vergisst, dass es neben dem „Etappenrenn-Leben“ auch noch „normalen Alltag“ im Schwarzwald gibt, wurde die Autofahrt kurzerhand als Einfahrkurs genutzt, da für das Einrollen vor Ort sowieso immer so wenig Zeit übrig bleibt. Das grelle, unfreundliche Aufblitzen der Radarkontrolle erinnerte jedoch jäh an die geltende Straßenverkehrsordnung, die eben nur auf den Waldstrecken des Rennens aufgehoben wird und für den Rest der Welt doch irgendwie noch gilt… Naja, heute eben alles ein bisschen schneller! Schnell mussten auch die restlichen Rennvorbereitungen erledigt werden, denn der Start zur 2. Etappe rückte unaufhörlich näher. Punkt 10 Uhr ging die Hatz der Schnellen und Schnelleren los. Gebremst wurde erst wieder hinter der Ziellinie! Was ein Tempo! Ganze Rudel von Bikern schossen an den Verpflegungspunkten vorbei und wirbelten hilflose Betreuer im Fahrtwind durcheinander. Glücklicherweise hatten wir unsere Strategie nochmal durchdacht – keiner musste hungern oder dursten. Die Flaschen wechselten im Blindflug den Besitzer. Das Tempo stimmte! Auch alle weiteren im Feed-Zone-Gewusel nicht vermeidbaren Verstöße gegen die Straßenverkehrsordnung blieben unbestraft. So erreichte die gesamte kleine EGF Bunstruth Racing Fraktion den Marktplatz von Freudenstadt bereits nach circa 2,5 Stunden, was dem freudigen Namen der Stadt alle Ehre machte. Ein schnelles Renn-Vergnügen! Also schnell ausfahren – duschen – bikewash – futterfassen – massage – heimweg! Und das sogar pünktlich vor dem Platsche-Regen von heute Nachmittag. Absolut oberes Tempolimit! Nun geht es dank des besseren Wetters an diesem Abend auch etwas ruhiger zu und die Vorbereitungen für morgen sind bald erledigt. Irgendwann wird es dann doch Zeit abzubremsen! Ein Fazit des Tages könnte sein: Christoph war heut schneller, aber die anderen irgendwie auch! Ist ja schon beeindruckend, wenn die ersten zwanzig Fahrer allesamt innerhalb einer Minute über den Zielstrich geschossen kommen. Eine definitiv gut besuchte Ausgabe der Vaude Trans Schwarzwald setzt das Tempolimit hier ein gutes Stück nach oben (aber Achtung: nur auf den ausgeschilderten Waldrouten!), aber Christoph geht das Tempo mit! Tagesergebnis: 70. Platz AK (1974 und jünger); 83.Platz gesamt Morgen wird bergauf geschwommen – wir sind gespannt! ![]() 13/08/2014 – Der Anfang ist geschafft… … und lässt noch Wünsche offen. Durch das städtische Treiben von Pforzheim gelangten wir heute Morgen zielsicher zum Startpunkt unseres fünftägigen Bike-Abenteuers – ein geräumiger Parkplatz gefüllt mit Autos, Bannern, Startbögen, Dixiklos und jede Menge wuselnden Radambitionierten. Wir suchten uns einen Stellplatz in Mitten des bunten Chaos und begannen ebenso eifrig mit den nötigen Startvorbereitungen. Alles lief zunächst mal nach Plan. Dass die Kontaktlinsen für den entscheidenden Durchblick fehlten, machte sich leider erst in der ersten Abfahrt bemerkbar… Auch der Platz in der Startaufstellung war mäßig, aber nicht gleich am Anfang mäkeln und meckern. Den zahlreichen Profis, gelockt von neuen UCI-Status der Veranstaltung, sei auch gern der Vortritt gelassenJ. Erstmal loslegen! Mit dem Startschuss fiel dann auch gleich der erste von vielen, vielen angekündigten Regentropfen. Für Rad, Biker und Betreuer eine wahre Freude – oder besser gleich Freudentränen! Material und Fahrer hielten aber tapfer durch und erreichten Bad Wildbad nicht rundum zufrieden, aber gesund und munter. Da die Nachbereitung des Tages auf Grund des feucht-fröhlichen Wetterauftaktes recht langwierig ausgefallen ist, halte ich die weiteren Streckeninfos für heute kurz und versuche das Tagesfazit wie folgt: Es sollte noch nicht so richtig rund gehen, aber glücklicherweise hat ein Etappenrennen ja gleich mehrere Tage Rennspaß zu bieten. Morgen also auf ein Neues. Drückt uns die Daumen! Tagesergebnis: 75. Platz AK (1974 und jünger); 85.Platz gesamt ![]() Unsere beiden Neuzugänge Christohp und Helen Pöttgen sind zur Trans Schwarzwald angereist. Christohp aufm Bike und Helen an der Strecken um die leiden etwas erträglicher zu machen. 10 Wochen harte Vorbereitung finden nun ihren Finalen Höhepunkt. Und wir dürfen dran teilhaben, hier der erste "Vorbereitungs-Tag" in Worten.... 12/08/2014 – Die VAUDE TRANS SCHWARZWALD 2014 rollt an… … und wir sind gerüstet dabei zu sein! Jedenfalls jetzt – nachdem wir unsere gestrige Anreise-Route kurzer Hand über die heimischen Gefilde des EGF Bunstruth Racing Teams gelegt haben. DANKE Florian – DANKE Frank! Ross & Reiter, oder besser: Rad & Radelhannes, erstrahlen nun in funktionstüchtigem Teamglanz. Nachdem wir unsere „Bleibe auf Zeit“ als schmucke Ferienwohnung gaaanz oben am Waldrand in Mitteltal entdeckt und mit sämtlichem Etappenrenn-Equipment jeden Winkel in vertrauter Biker-Manier dekoriert hatten, ging es auf zum Beutefang! Die Vorräte des nahe gelegenen Supermarktes waren schnell auf die wichtigsten Energielieferanten durchforstet und im nun wieder beladefähigen Kofferraum verstaut. Der Transfer vom Auto in den Kühlschrank gestaltete sich allerdings als deutlich schwieriger! Da hilft nur gewissenhaftes „Alles muss weg“-Loading, egal ob Rennradler oder persönlicher „rundum-Betreuer“. Satt und glücklich widmeten wir uns dann schließlich der letzten Pretest-Maßnahme dieses Vorbereitungstages – „Probeliegen“, in der Hoffnung auf Federkern statt in die Jahre gekommene Hängematte… Heute: In den ruhigen Morgen-Schlummer-Schlaf mischte sich zu gesitteter Stunde ein beharrliches Kribbel-Gefühl … JA richtig, heute ist der letzte Tag vor morgen, also nur noch ein Tag bis zum Start der 9. VAUDE TRANS SCHWARZWALD. Raus aus den Federn! Erstmal Kaffee kochen… Dann mit wackligem Löffel Müsli essen – voll konzentriert die Tasche ein-, aus- und wieder einpacken – mit krauser Stirn Rennfutter zubereiten – eifrig Flaschen schütteln – alles tausendmal von links nach rechts räumen… Und schließlich erstmal raus aufs Radel, wo die Frischluft die Nervosität verweht und die aufkommende Rennfreude vergnügte Kurbelumdrehungen produziert. Später dann schnuppern wir im Startort Pforzheim noch ein bisschen Atmosphäre und freuen uns auf das was kommt: Für Christoph - 5 Renntage mit circa 360 Kilometern und 10.800 Höhenmetern. Für mich - 5 Renntage mit circa 15 Verpflegungsstationen und „All-in-Sorglos-Paket“. Wir freuen uns!!! |
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September 2020
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