
Marathon-Wochenende beim
VULKAN-BIKE EIFEL-MARATHON in DAUN und SEBAMED BIKE-DAY in BAD SALZIG
Vermutlich, vielleicht, voraussichtlich, vernünftigerweise – ja, vorgesehen war dieses Doppel-Marathon-Wochenende als unser Abschiedsevent der Saison 2014. Weil sich das aber so traurig anfühlt und weil der letzte Startschuss bekanntlich zugleich der selbige für einen vergnügten Bikerherbst ist, nehmen wir das jetzt mal nicht so genau…
Genauer festgelegt wurde hingegen: wer fährt wann und wo! Christoph hatte in Daun über den 60km-Halbmarathon gemeldet und trat somit bereits am Samstag in die Pedale. Sonntag folgte ich ebenfalls über die Mitteldistanz, welche in Bad Salzig allerdings nur 40 Rennkilometer vorsah. Ein volles Wochenendprogramm – ganz wie wir es mögen! Und in etwa so:
Freitag: Arbeitsstunden bewältigen - letztes Training absolvieren – Tasche packen – Auto beladen – Landstraßen-Bummeltour dank Freitagsverkehr – endlich Ferienwohnung beziehen - wohlverdiente Nudelparty und letzte ruhige Sofaminuten genießen. Als dann endlich auch das letzte Spinnentier unserer schmucken Keller-Fewo in den Tiefschlaf versetzt worden war, klappten auch wir die Döppers zu! Immerhin hielten die kommenden Tage einiges für uns bereit…
Samstag: Der Tag begann mit einem zünftigen Parkplatzchaos, bei welchem wir mit einigem Verhandlungsgeschick ein günstiges Fleckchen Schotter ergattern konnten. Ein kurzer Orientierungsgang zur Startnummernausgabe rief die Erinnerungen an den VULKANBIKE-MARATHON vor einigen Jahren wieder wach. Irgendwie ist jeder Rennort doch immer ein bisschen Hier-Kenn-Ich-Mich-Aus-Gefühl! Vertrauter Ablauf, vertraute Atmosphäre, vertraute Menschen… Von vertrauter Strecke kann allerdings in diesem Fall nicht die Rede sein: Während Christoph bei Kilometer 20 noch die Gesellschaft einer gut funktionierenden Verfolgergruppe genoss und ich lediglich fünf Fahrer vor ihm gezählt hatte, berichtete er mir bei Kilometer 40 zähneknirschend „Wir haben uns verfahren!!“. Die Extraschleife erklärte den überraschenden Positionswechsel in die Top30 des Fahrerfeldes. So ein Ärger! Wäre echt schön gewesen die guten Beine und das lange vermisste, gute Gefühl auch in der Platzierung widerspiegeln zu können – naja, so war der Abschiedsparcours einen ordentlichen Trail länger! Ausradeln – Duschen – BikeWash – gratis Nudeln und den gröbsten Ärger verdauen. Dann konnte auch der nächste Renntag in den Blick genommen werden…
Sonntag: Die Anreise war heut ein bisschen länger – lang genug, um die Streckenwahl mindestens 100mal zu überdenken und dann doch wieder umzuschmeißen. Bei unserer Ankunft am SEBAMED-Firmengelände war ich mir dann endlich sicher: heute reicht die Mitteldistanz! Eine schwere Entscheidung, wenn man sich so schlecht entscheiden kann wie ich – aber die richtige! Obwohl mir Nudeln-Kochen und Flaschen-Schütteln gestern Abend noch übermäßig anstrengend erschienen waren, lief das Pedale-Treten gar nicht so übel. Die ersten 12 Kilometer kletterte ich munter bergauf und rappelte frohen Mutes in den Einstiegstrail des folgenden „Plateau-Stückes“. Im zarten Auf-und-Ab dieses Streckenabschnitts zeigte sich allerdings schon, dass die Konkurrenz im technischen Terrain einen Vorteil genoss. Ich versuchte tapfer dran zu bleiben, schließlich boten 40 Kilometer Renndauer und die langen Abfahrten am Ende der Strecke kaum Hoffnung auf das große Sterben kurz vor Ziel. Also weiterkämpfen, man weiß ja nie was noch kommt. Allerdings! Hätte meine Wirbelsäule geahnt, was ihr noch bevorstand, hätte sie mir spätestens am letzten Treffpunkt mit Christoph die Rote Karte gezeigt! Wiesenabfahrten ohne Ende – Bandscheibentänzchen statt Fully-Genuss. Ich bin ja nicht zimperlich, aber dieses Geholper ging schon ein bisschen auf die Nerven – nicht nur im Lendenwirbelbereich… Als sich schließlich die Einsicht bis ins Oberstübchen durchgerüttelt hatte, dass ich die Konkurrenz mit Vollfederung nicht mehr einholen würde, schaltete ich auf Schadensbegrenzung von hinten um und bewältigte dennoch zufrieden den letzten Rennabschnitt der Saison 2014. Am Ende reichte es sogar noch für einen Stockerl-Platz: Dritte der Damenkategorie!
Wochenend-Fazit in Zahlen:
60-Kilometer in Daun:
- Christoph: Platz 9 Sen1/ Platz 26 gesamt (02:34:06)
40-Kilometer in Bad Salzig:
- Helen: Platz 3 Damen/ Platz 7 gesamt (02:02:17)
Wochenend-Fazit in Worten:
Hundert Rennkilometer Abschiedsfreude und die Gewissheit, dass auch die nächsten Tage, Wochen, Monate sportlich bleiben – wir werden berichtenJ!