Eine Nachlese von Tobias...

Hier ein paar Zeilen von Tobias DM Rennen im Münsingen.
Es standen die deutschen Meisterschaften im Mountainbike Marathon auf der Tagesordnung. Schon einen Tag vor dem Rennen konnte man gut auf der Autobahn erahnen wie es wohl am nächsten Tag auf der Strecke werden würde. Es regnete fast die ganze Fahrt vom schönen Nordhessen bis hinunter nach Baden-Württenberg. Somit wusste ich schon vor der Streckenbesichtigung, dass es wohl durch aus ne nasse und schmutzige Veranstaltung werden sollte.
Aber egal nach 1,5 Stunden hatte ich genug gesehen und hatte meine kleine aber feine Rennvorbelastung absolviert. Somit konnte nun der gemütliche Teil kommen. Schnell noch das Rad gesäubert und dann kam der gemütliche Teil auch schon. Das Rapiro-Racing Team gab mir wie schon zuletzt in Neustadt Asyl und sorgte auch mit Film und guter Laune für einen entspannten Rest Tag. Abends gabs dann wie gewohnt viel zu Futtern, denn ohne Mampf kein Kampf J Unser Italiener des Abends schaute zwar etwas entsetzt rein, als wieder gleich zwei Hauptgerichte orderten (erst Pizza dann Nudel Cabonara), aber das waren wir schon gewohnt von vorher gegangen Veranstaltungen. Gut gestärkt und mit einem guten Eis versorgt ging es dann ins Bettchen um vom schönen Wetter und schönen Rädern zu träumen.
Beides war dann am nächsten Tag nicht ganz der Fall. Das Wetter war wie erwartet kalt und leichter niesel Regen. Aber die schönen Räder konnte man sehen. Aber egal man war ja auch nicht zum Spaß da. Sondern wollte sich ja schon unter den Top Fahren von Deutschland beweisen. Ich ging mit dem angepeilten Ziel ins Rennen unter die Top 30 zu fahren. Man ist ja schließlich Realist und man weiß, dass vorne weg unter den besten 20 so Namen wie Robert Mennen, Moritz Milatz und Markus Kaufman auftauchen.
Aber bei einem Rennen sind ja alle fast gleich, besonders bei solchen Verhältnissen. Und als dann endlich um 9 Uhr der Startschuss fiel, war an sowas sowieso nicht mehr zu denken. Eher daran 50 m auf dem Rad zufahren und dann so einen komischen nassen Grashang hoch zu schieben. Total toll, hier dachte ich dann das ich letzte wäre und alle anderen guten mit denen man hätte in einer Gruppe fahren können schon über alle Berge wäre. Dem war dann zum Glück nicht so auf dem flachen Teerstück konnte man dann zum Glück recht gut an das Große Pulk ran fahren. Bis zum ersten längeren Anstieg hin. Hier sah ich irgendwie nur Leute an mir vorbei fahren bis dann endlich irgendwann die Beine oder wie der ein oder andere Teamkollege immer mal sagt. Bis der Schiffsdiesel angelaufen war. Ab dann ging es soweit ganz gut. Das Streckenprofil was man im Vorfeld nur schwer finden konnte, versprach ja das es eher sehr flach werden würde und dem war ja dann auch so. Im ersten Flachstück formierte sich dann auch sehr schnell eine Gruppe aus so ca. 15 Fahren. Aber wie immer waren es so fünf aktive und der Rest nur Lutscher. Was ich nur gut fand war, dass unter den fünf aktiven auch ein Paar bekannte Gesichter waren. Wie Günther Reitz mit dem ich schon achso oft gefahren war und der auch ein richtiges Kampfschwein ist und vor Allen sich nicht zu schade für die Arbeit im Wind ist. Ein weiter Fahrer war Rembert Noldes, auch ein sehr aktiver Windfahrer. Trotz guten Tempos am Anfang, wurde es mir nach einer Stunde und 27 km dann doch zu bund. Ich wollte lieber eine kleinere aktive Gruppe um mich haben. Und somit steigerte ich an der Spitze des Feldes dann auch erstmals das Tempo. In der Hoffnung die ganzen Lutscher los zu werden. Die Gruppe zog sich erst auch gut lang und Löcher entstanden auch. Aber ein richtiges los kommt war es nicht. Doch dann kam der kurze knackige Anstieg, eigentlich ja überhaupt nicht meins. Aber wenn es ums schieben geht, macht sich vom Winter das Lauftraining doch schon mal bemerkbar. Was einige wohl nicht hatten und so kam es dann auch das es nach dem Anstieg nur noch eine schöne Gruppe von ca. 6 Fahren war. Schon mal besser J . Zum Glück waren Günther und Rembert mit von der Partie. Und wie zu erwarten klappte die zusammen Arbeit hervorragend. Daher war es dann auch kein Wunder das es nicht allzu lange dauerte bis sich eine neue Gruppe am Horizont auf tat. Und wie es ja so ist wenn man erst eine sieht, will man auch da hinein fahren. Dieses gelang dann auch dank meiner beiden Mitstreiter. In der Gruppe angekommen schaute man sich erstmals natürlich um, wer da so alles noch war. Es sah ganz gut aus und noch besser als ich dann nachher in der Ergebnissliste sah wer es genau alles war. Dazu aber später mehr.
Nun ja eine neue Gruppe erreicht, nur diesmal war die Gruppe noch größer als die erste hier waren es mit uns so ca. 20-25 Fahrer. War jetzt nicht so mein erstrebtes Ziel mit so einer großen Gruppe, aber anderer Seitz war ich auch ganz froh drum. Denn ich hatte doch ein Paar Körner bei der Tempoverschärfung und der Fahrt in diese Gruppe gelassen. Und so kam es dann auch mal das ich mich als Lutscher versuchte um mich erstmals etwas zu regenerieren. Ich wusste ja auch nicht so genau was da noch alles so kommen sollte. Die Angst war schon da vor den kurzen Anstiegen. Nicht das an so einen dann das Öfchen ausgeht dachte ich mir nur. Also erst Mal abwarten.
Das Tempo der Gruppe war eigentlich auch soweit in Ordnung nicht sonderlich schnell aber auch nicht zu langsam. Und somit rollten wir in der Gruppe in Richtung erste Ziel Durchfahrt. Ab so Kilometer 75 wurde dann das Tempo höher es ging in einem Tal leicht bergauf und ich dachte schon das ich mich von der Gruppe jetzt verabschieden müsse. Zum Glück konnte ich das Ende noch recht gut halten aber als die Gruppe dann in den Gras/Matsch Anstieg der extra Schleife einfuhr. War ich leider zu weit hinten und ich musste wie die vor mir absteigen und schieben. Somit war die Gruppe weg. Aber egal dachte ich mir es waren jetzt ja nur noch einmal durch Ziel und dann noch einmal die extra Schleife. Dachte ich zumindest aber „Am Arsch die Waldfee“. Dem war dann nicht so, was ich spätestens nach der zweiten Zeildurchfahrt an Hand der Glocke hören konnte. Was solls war es halt noch eine mehr. War für mich eh besser, denn ich hatte scheinbar eh zu spät die Unterstützung aus Österreich zu mir genommen. Der Sanft des Roten Bullen fing ja eh erst beim ersten Mal durchs Ziel an zu wirken und somit kam hinten raus noch richtig viel. Meine Beine waren jetzt auch wieder besser und somit konnte ich dann doch noch den ein oder andern der aus der Gruppe rausgefallen war, überholen. Hätte nicht gedacht das, das mit so einen verdreckten Rad überhaupt geht. Das kleine Kettenblatt sah man nur noch kaum. Es war eigentlich dicht vom Schlamm und Gras eingewickelt. Aber es drehte sich noch alles was sich drehen sollte. Zwar mit ordentlich Geräusch Kulisse, aber egal Hauptsache es dreht sich. Ich war dann aber dennoch froh als ich nach der dritten und letzten Ziel Durchfahrt nach 4:10:32 fertig war. Man war zwar nass und ordentlich eingesaut, aber doch sehr zufrieden heil durch gekommen zu sein. Und durch das Wetter wurde diese auf den ersten Blick leichte und schnelle Strecke doch noch zu einer Herausforderung.
Platz 29 war dann auch eine Genugtuung, mein angepeiltes Ziel unter die Top 30 zu fahren war erreicht. Ich hatte ja nun auch etwas Zeit um meine Leistung zu beurteilen und denke doch dass es sehr gut lief. Auch wenn ich immer nochmal drüber nach denke wie gut meine Beine am Ende waren und ob nicht schon früher im Rennen mehr gegangen wäre. Aber egal bin sehr zufrieden und kann auch nicht meckern. Und die Ergebnissliste gibt mir ja auch recht. Hier sah man dann auch erstmals wer da so alles in der Gruppe war. Von Texpa Simplon Fahrern bis hin zu Black Tust Fahrern. Was ja in meinen Augen sehr gute Fahrer sind.
Somit war es ein sehr gelungenes Saisonfinale.