
… sind die Trails mal matschig, mal matschiger und mal so richtig saumäßig matschig!
Gestern war „saummäßig matschig“ – keine Frage. Dennoch wühlte sich gleich ein ganzes Rudel EGF‘ler durch die Schlammpisten rund um Zierenberg! Und das mit Teamgeist und Erfolg…
Für Christoph und mich begann der gestrige Tag des SKS-BIKE-MARATHONs „Rund um den Zierenberg 2014“ mit einem schrillen Wecker-Klingeln um 5:35 Uhr. Einige verschlafene Augenblicke später saßen wir im Auto und ich klappte die Augen nochmal kurz zu – Powernapping ohne vorher überhaupt richtig wach gewesen zu sein. Schließlich sollte ich heute vom Streckenrand aufs Radel wechseln! Also Kräfte sammeln bis zum StartschussJ.
Im Zentrum des Geschehens – dem Markplatz von Zierenberg – trafen wir bald auf bekannte Gesichter in Teamfarben. Fahrer, Begleiter und Betreuer waren zahlreich, ebenso die überraschten Gesichter hinsichtlich Temperatur und Info zur Streckenbeschaffenheit. Was heißt da „so schlammig waren die Wälder hier noch nie“?! Klar, auf den Home-Trails steht auch die ein oder andere Pfütze – ist ja schließlich Sommer in Deutschland! An Tieftauch- und Langstreckenschwimmbecken für Schlammwürmer hatte ich dabei allerdings noch nicht gedacht…
Vielleicht auch gut so – die Frage nach der richtigen Außenpelle war schon schwierig genug. Man muss wissen: In Zierenberg bieten gleich die Startkilometer gute Gelegenheit zum Abschuss – circa sieben Kilometer Abschussrampe bergauf! Oben angekommen sollte man warm sein, um sich dem zackigen Auf- und Ab des Streckenmittelteils zu widmen. Wer hier die Geborgenheit einer gut funktionierenden Gruppe genießen kann, ist klar im Vorteil. Allerdings heißt es diese in den letzten bissigen Rampen Richtung Ziel noch irgendwie wieder los zu werden. Im Optimalfall also Flucht nach vorne! Für ganz Besonnene oder außergewöhnlich Mutige wird der Parcours sogar zwei Mal durchfahren! Außerdem muss es irgendwo eine „Abkürzung“ für die Kurzstrecke geben. Also: Streckenlängenwahl 37km, 53km oder 106km.
Für mich sollte eine Runde heute bestens reichen, um sämtliche Krafthaushalte leerzufahren und kiloweise Matsch aus dem Wald ins Ziel zu transportieren. Bergauf zappelte die Biker-Meute auf durchdrehenden Hinterreifen, bergab surfte der Tross auf meist dem Zufall überlassenen Fahrtlinien. Ein wahres Matsch-Spektakel, zudem Zeitdruck durch die mich umgebende Frauengesellschaft. Jeder Streckentreffpunkt mit Christoph lieferte aktuelle News. Dann endlich: Die Lücke war da! Am letzten Treffpunkt nahm ich leicht verzweifelt, – das letzte Matschmanöver hatte mich scheinbar einiges gekostet – aber tapfer, die letzte Flasche und aufmunternde Worte entgegen. Cola und Dickkopf mussten helfen den erkämpften Platz ins Ziel zu retten. Taten sie auch! Ein knapper Sieg gegen Quälerei und Krampfgefahr bescherte mir den 2.Platz der Damenkategorie und den 4.Gesamtrang.
Dem Rest der EGF-Bande erging es wohl in ähnlicher Weise: zufrieden, erfolgreich und von den Steckenerlebnissen nachhaltig beeindruckt erreichten alle den Zielbogen im Zentrum von Zierenberg! Auch die Ergebnisse können beeindrucken:
10km-Strecke
- Julian Fuchs: 00:22:31; Platz 1 GESAMT
37km-Strecke:
- Herbert Görl: 01:54:48; Platz 14 MA2
- Friedhelm Gaul: 02:18:45; Platz 13 MA3
53km-Strecke:
- Manni Schneider: 02:29:36; Platz 7 MA2
- Frank Battenfeld: 02:37:22; Platz 18 MA2
- Philipp Becker: 02:30:48; Platz 9 MA1
- Maik Gaube: 02:37:08; Platz 17 MA2
- Helen Pöttgen: 02:57:18; Platz 2 DAMEN
- Thomas Jeromin: 02:40:16; Platz 20 MA2
- Horst Stuhlmann: 04:04:55; Platz 82 MA2
106km-Strecke:
- Tobias Schmidtmann: 04:35:15; Platz 3 HERREN
- Florian Gaul: 04:36:04; Platz 2 MA1
Bei Nudel-Schmauß, Kuchenschlacht und einigen Sonnenstrahlen ließen wir den Renntag und seine Geschehnisse im unterhaltsamen Treiben auf dem Marktplatz von Zierenberg ausklingen. Und am Ende des Tages war eines ganz klar: eine tolle Veranstaltung!
Dem MTB-Verein-Zierenberg ein herzliches Dankeschön für so viel Herzblut, Orgafreude und Radsportleidenschaft.