
… die VAUDE TRANS SCHWARZWALD zaubert immer wieder was Neues aus dem Ärmel!
Die erste Überraschung des Tages bescherte gleich der morgendliche Blick aus dem Fenster. Der Wetterbericht versprach für heute „bedenkt, aber trocken“, die Wahrheit war „Dauerregen mit wechselnder Intensität“. Kann doch nicht wahr sein! Na gut, was nicht ist, kann ja noch werden. Erstmal wachwerden, frühstücken, Auto packen, anreisen.
Mit jedem gefahrenen Kilometer Richtung Bad Rippoldsau-Schapbach schwand die Hoffnung auf den ersehnten Wetterwechsel. Dann waren wir da, der Regen auch noch. Also wieder volle Regenmontur, irgendwo einen kleinen Unterschlupf suchen, hektisch mit eingezogenem Kopf von rechts nach links huschen. Bis zum Startschuss stand das Wasser in den Schuhen. Also alles wie gewohnt – es konnte losgehen!
Das tat es auch, und zwar richtig gut. Das Knie machte dank Dauerkühlung von oben kaum Probleme, lediglich die Sicht ließ im dichten Neben zu wünschen übrig. Irgendwie klappte der Flaschenwechsel in den weißen Schwaden der „Alexander Schanze“ trotzdem – wohl eher Intuition als Blickkontakt. Die Position im wettererprobten Bikerfeld konnte sich sehen lassen. Alles prima! Auf zum nächsten Treffpunkt.
Ein Tal im Schütteregen runter, das nächste im Sonnenblinzeln hoch – endlich! Mütze und Schal wurden überflüssig und die nächste Flasche ganz sicher dem richtigen Fahrer angeboten. Christoph schnappte sich gleich noch die saubere Sonnenbrille, um die neuen Sichtverhältnisse voll auszukosten zu können und machte sich mit beharrlichem Kurbeln hinauf zum nächsten Klettervergnügen. Die Rampen des Schwarzwaldes können den gewohnten Sauerland-Biker schon mal ordentlich zur Arbeit zwingen!
Der letzte Treffpunkt des Tages lag vor uns. Von dort aus sollten noch einmal cola-gestärkt die letzten Höhenmeter der beachtlichen Tagessumme in Angriff genommen werden. Das sollte passen – am Ende des Rennens nochmal lange bergan, dann wenn der Motor richtig läuft. Für andere eine Abschlussfolter, für Christoph eine gute Gelegenheit vor dem Zielstrich noch den ein oder anderen Platz gut zu machen. Aber dafür sollte es heute keine Gelegenheit mehr geben!
Der Feuerwehrmann an der vereinbarten Streckenquerung hörte über Funk unverständliche Dinge wie „Rennabbruch“, „Rennneustart“ oder „alles neutralisiert“. Die Antwort auf die vielen Rätselfragen brachte das klingelnde Handy: Es fehlten Schilder, die Spitze ist falsch gefahren, ab Verpflegung zwei radeln alle neutralisiert nach Hause. Offiziell eine Rennneutralisation, gefühlt ein herber Rennabbruch!
Und weil bei der VAUDE TRANS SCHWARZWALD alles noch ein bisschen verrückter ist als man es sich vorstellen kann, bot die wirre Situation Christoph die Gelegenheit seinen platten Reifen, den er just in der letzten rennmäßig bestrittenen Abfahrt eingesammelt hatte, in Ruhe zu flicken. Verrückt!
Das Fazit des Tages ist eine echte Herausforderung: Einerseits ist der Rennabbruch total schade gewesen. Die Beine waren gut, der letzte Berg eine Chance! Andererseits hätte der Plattfuß echt Zeit gekostet. Glück im Unglück und das maue Gefühl eines nicht erreichten und doch unbemerkt passierten Zielstriches…