Alte Liebe rostet nicht…
Verspäteter Saisonauftakt beim 15. Überwald Bike Marathon Wald Michelbach
Vor zwei Wochen war es dann soweit: Mit klopfendem Herzen entstaubte ich mein Race-Bike, sagte schüchtern „Hallo“ und schlug eine zarte erste Trainingsausfahrt als „Unternehmung zu Zweit“ vor. Unser erstes Date – ein Volltreffer! Also wer sich nochmal ganz neu in sein Radschätzchen verlieben möchte, der sollte dieses einfach mal ein Jährchen oder länger in die Ecke stellen und dann wieder hervorholen. Ein Geschenk! Schaltung besser, Geometrie besser, Gewicht besser… ABER – Antrieb deutlich schlechter!
Wir kämpften uns dennoch tapfer durch den sommerlichen Regen und absolvierten schnaufend und mit ganz vielen Schmetterlingen im Bauch „Training nach Plan“. Ungewohnt, anstrengend und richtig cool! Und zu diesem Spaß an der Freud gehörte nach zwei Wochen dann auch die erste Rennveranstaltung: 50 Kilometer Waldspaß beim 15. Überwald Marathon in Wald Michelbach.
Ich war aufgeregter als ein Teenager vor seinem ersten Date und deshalb sehr froh über die vielen bekannten EGF-Gesichter vor Ort, die rundum Betreuung durch Christoph und die ansteckende Rennmotivation meines Vaters. Gemeinsam ging es um 9:30 Uhr für alle auf die Strecke. Ich hatte großen Respekt vor der 25-Kilometer-Schleife rund um den Hardberg, weil die Ausschreibung wiederholt mit unzähligen Trails und einem hohen technischen Anspruch drohte. Aber nun weiß ich – die Strecke ist einfach herrlich!!! Ich hatte gemeinsam mit den mich umgebenden Mädels richtig Spaß.
Jedenfalls bis zum finalen Regenguss. Kurz nach der letzten technischen Abfahrt setzte plötzlich ein heftiger Platzregen ein, der die Strecke sofort völlig unter Wasser setzte. Mit allem was noch übrig war, versuchte ich dem Ziel entgegen zu schwimmen und meinen kleinen Vorsprung, den ich meiner Konkurrentin gerade mühevoll abgerungen hatte, zu retten. Doch plötzlich schwamm das Vorderrad davon und es galt mich fliegend nach einem sicheren Landeplatz in Mitten der Schlammfluten umzusehen. Die Landung klappte nicht, den Vorsprung retten schon!
Ziemlich mitgenommen von den Geschehnissen unterwegs, aber immer noch völlig verzückt von dieser großartigen Sportart überquerte ich als sehr zufriedene Fünfte meine erste Ziellinie der Saison. Mein Fazit: „Alte Liebe rostet nicht – aber ein bisschen Lack ist ab!“
Gekrönt wurde der Renntag durch den grandiosen Rennsieg unseres Teamchefs und das wie immer nette Beisammensein der vielen weiteren Fahrer, die ebenfalls mit Stolz auf folgende Platzierungen blicken können:
75-Kilometer
- Tobias Schmidtmann: 4.Platz (Herren)
- Daniel Conrad: 10.Platz (Herren)
- Florian Gaul: GESAMTSIEG, 1.Platz (Sen1)
- Christian Fuchs: 7.Platz (Sen1)
- Helen Pöttgen: 5.Platz (Sen1)
- Christian Köhler: 9.Platz (Sen1)
- Mark Glauer: 4.Platz (Sen2)
- Jens Küllmer: 10.Platz (Sen2)
- Gerrit Schäfer: 15.Platz (Sen2)
- Horst Stuhlmann: 21.Platz (Sen3)
Von Helen Pöttgen