
Gestartet wurde in drei Blöcken, der erste war den Trophy Teilnehmern und Lizenzfahrern vorbehalten, der Zweite den Langstrecken Fahrern und im dritten wurden die restlichen Starter untergebracht. Für die Lizenzfahrer Tobias und Philipp bedeutete das den ersten Startblock, für Mario der noch ohne Lizenz unterwegs ist leider den letzten Startblock. Ernüchternd nahm er es hin, im Anblick der Massen vor ihm war der Rennausgang völlig unklar. Umso wichtiger war es in der Einführungsphase so viele Plätze wie möglich nach vorne zu kommen. Dies gelang relativ gut, nach einigen Metern konnte er Tobias passieren, der den Start ein wenig verschlafen hatte, dieser rief Mario noch ein paar Anfeuerungsrufe zu und dann ging die Kettengerassel erst richtig los.
Auf der langen Asphaltgeraden auf dem Weg Richtung erstem Anstieg waren immer noch Unmengen an Fahrern vor ihm. Die einzige Chance lautete hier "Kette rechts", am Anstieg angekommen bildete sich schon ein leichter Rückstau. Nach kurzer Überlegung sich in die Karawane einzureihen beschloss Mario sich den unwegsamen Weg durch die Mitte der Fahrer zu bahnen. Es war total unklar ob diese Taktik aufgehen sollte gleich soviel Energie in den ersten 5 km aufzubrauchen, aber egal dachte er sich, gechillt wird auf dem Sofa.
Am Ende des ersten Anstiegs war sein Teamkollege Philipp in Sicht, der sich darauf in Marios Windschatten hing und sie gemeinsam die nächsten Kilometer bestritten. Nach den ersten 10 Kilometern wurde die Strecke immer traillastiger. Sacksteile Rampen reihten sich an glitschige Wurzeltrails. Das Höhenprofile zeigte ein stetiges "Auf und Ab". Es wurde versucht immer auf Gruppen die in Sichtweite kamen aufzuschließen.
Lange war Mario unklar auf welchen Platz er sich während des Rennen befand. Als die Kurz- von der Langstrecke geteilt wurde, teilten die Streckenposten die momentane Platzierung mit. Sie lautet Platz 3 und 4 für ihn und Fabio Neumann vom SC Plettenberg. Jetzt war klar, hier verschenkt auch keiner nur einen Meter. Die beiden Fahrer lieferten sich über viele Kilometer ein Kopf an Kopf Rennen. Jede Tempoerhöhung wurde vom anderen mitgegangen. Aber so konnte die beiden ein kleines Polster zwischen sich und die Verfolger bringen.
Bei Kilometer 31 mußte Neumann dann allerdings abreißen lassen, Mario war nun auf sich alleine gestellt. Die letzten 8 Kilometer schienen gefühlte 80 zu sein, die Anstiege wirkten plötzlich wie in den Alpen. Sollte sich jetzt das zu schnelle Tempo zum Anfang des Rennens rächen?
Aber diese Platzierung wollte sich Mario nicht mehr nehmen lassen, das letzte Tröpfchen wurde aus der Gel-Packung gequetscht, um den Körper noch ein wenig zu unterstützen. Als das Ziel mit der Schlußabfahrt in Sichtweite kam machte sich eine Erleichterung im Gesicht breit. Allein in den Abfahrten konnten die EGF-Racer viele Plätze gutmachen, so auch Tobias, der in einem Downhill zwei Mitstreiter einfach stehen ließ. Diese Fahrtechnik brachte ihm letztendlich den dritten Platz auf der Langdistanz ein.
Nach der Zieldurchfahrt war für Mario schnell klar, es bedeutete für ihn den 3. Platz in der Gesamtwertung und den 2. Platz bei den Senioren 1.
Philipp der auf der Mitteldistanz unterwegs war schleicht sich von Rennen zu Rennen mehr und mehr an die Top 5 Platzierungen an. Saalhausen war auch ein sehr erfolgreiches Rennen für ihn, was sogar noch in einen Zielsprint mündete. Diese Aktionen zeugen von wahren Sportsgeist, Hut Ab! Am ende war es dann Platz 7.
Was ein Rennen!